LRS und Legasthenie

IMG_0061Sie erleben, dass ihr Kind die Freude am Lernen verliert? Das Lesen erscheint schwierig, das Schreiben kommt nicht voran, wird vermieden…, Sie helfen Ihrem Kind bei den Hausaufgaben, weil Sie das Gefühl haben, es kommt sonst nicht mehr mit…? Vielleicht wurden Sie auch von Schule oder Hort auf Probleme angesprochen….?

Sie haben bereits Diagnostiken eingeholt und es wurden Legasthenie oder LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) bzw. ähnliche Symptome festgestellt? Sie suchen eine geeignete Lerntherapie?

In den ersten Gesprächen werde ich mir mit Ihnen gemeinsam und mit Hilfe der vorhandenen Unterlagen ein genaues Bild über den Lern-und Entwicklungsstand und die Herausforderungen, die ihrem Kind begegnen, machen.

Im zweiten Schritt, in der Begegnung mit der Schülerin, dem Schüler, ist es mir wichtig, eine positive, vertrauensvolle Situation zu schaffen und auf das aufzubauen, was sie/er kann. Beobachtung, Wahrnehmung der Hindernisse und Fehleranalysen intergriere ich in die gemeinsame Arbeit auf eine Weise, dass die Schüler dies nicht als „Testsituation“ erleben.

Wissenschaftlich untersucht und auch in meiner bisherigen Praxis sehr bewährt hat sich der Lese- und Schreibaufbau nach Reuter-Liehr.

Es handelt sich um ein sprachsystematisch aufgebautes, im Schwierigkeitsgrad steigendes Training zur Vermittlung hilfreicher Lese – und Rechtschreibstrategien. Die Vorgehensweise orientiert sich am Entwicklungsprozess des Schrifterwerbs und erlaubt es, sowohl altersgemäß vorzugehen, als auch von Grund auf neu zu beginnen, wenn es sich als notwendig erweist.

Die bewährten Strategien basieren auf Laut- und Buchstabenaufbau, Bewegungs- Rhythmus- und Sprachübungen, Silbengliederung, synchronem Sprechschreiben. Die Schüler lernen, sich an Lauten und Silben zu orientieren. Sie erlernen Strategien, das Geschriebene eigenständig zu kontrollieren. Das Wahrnehmen, Hören und Sehen der Sprache differenziert sich. Der Aufbau geschieht nach dem Motto „Vom Leichten zum Schweren“ und setzt immer beim Können des Schülers an.                                           Je nach Stand des Erlernten kommt auch die FRESCH-Methodik (Freiburger Rechtschreibschule) zum Einsatz. Sie basiert auf ähnlichen Strategien der Silbengliederungen, Übungen mit lautgetreuem Wortschatz und verschiedenen Ableitungsformen.

Das Erfassen der Sprache über Morphemzuordnungen (Wortbausteine) und gezieltes Rechtschreibtraining schwieriger Schreibweisen (Regelaufbau) nach Reuter-Liehr wird sich später angliedern lassen oder bietet die Grundlagen der Förderung von Schülern, die schon über eine Basis im Schrifterwerb verfügen.

Ergänzend und ebenso wichtig sind Übungen, die ich an den individuellen Schüler und seine „Lücken“ im körperlichen und seelischen Fundament altersgemäß anpasse und mit dem Schüler entwickle, damit die Bereiche nachreifen und sich entfalten können, die ihn bisher hinderten, frei und unbeschwert zu lernen.

Lese- und Schreibschwierigkeiten können auch durch seelische Nöte oder schwierige Lebensumstände mitverursacht werden. Ein junger Mensch, der Schwierigkeiten im Schrifterwerb hat, ist häufig von seelischer Behinderung zusätzlich bedroht. Motivationsprobleme, Aufmerksamkeitsstörungen, Blockaden, psychosomatische Symptome und Schulangst seien nur als einige von vielen möglichen Erscheinungen genannt. Neben den oben genannten stärkenden Übungen finden Elemente aus der Verhaltenspsychologie und der systemischen Therapie ihren Platz.       → integrative Lerntherapie

Damit die neu erlernten Vorgehensweisen und Erkenntnisse sich einprägen, automatisiert werden und sich zu Fähigkeiten wandeln, ist es notwendig, dass die in der Regel einmal oder zweimal in der Woche stattfindende Therapiestunde von täglichen gegebenen Hausaufgaben begleitet wird, die sorgfältig ausgeführt werden. Im Umfang höchstens zehn Minuten, sind sie wichtige Verstärker. Sie werden im Therapienachweis, der zu jeder Stunde angefertigt wird und die durchgeführten Maßnahmen stichpunktartig enthält, mit dem Schüler gemeinsam verabredet und festgehalten. Dieser Plan wird von den Eltern gegengezeichnet.

Das Gespräch und eine gute Beziehung sind tragendende Säulen der gesamten Lerntherapie.

Zum Erfolg einer Lerntherapie gehört unmittelbar auch die Zusammenarbeit mit den Eltern. Regelmäßige Gespräche und Beratung → Elternberatung bilden den stützenden Rahmen, mit dessen Hilfe der Schüler die neuen Wege seines Lernens sicher beschreiten lernt. Angeboten und wahrgenommen wird immer auch eine Zusammenarbeit mit der Schule und allen relevanten Stellen, die sich um die Entwicklung des jungen Menschen kümmern. Eine Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt ist gewährleistet, wenn eine Antragstellung erwünscht oder schon erfolgt ist.

 → integrative Lerntherapie